Freitag, 28. Februar 2014

Kater Cathal darf raus!

Nachdem wir Kater Cathal 2 Wochen lang
 in unserem Katzenschuppen eingesperrt hatten, 
damit er sich an uns und seine neue Freundin Shrimpy gewoehnt
und begreift, dass er von uns gefuettert und gestreichelt,
geschmust und unterhalten wird 
und es darum fuer ihn ueberhaupt keinen Grund gibt, 
bei der ersten Gelegenheit die Flucht zu ergreifen und fuer immer zu verschwinden,
liessen wir ihn heute raus aus seinem bisherigen "Katzenknast"
und liessen ihn den Hof und die Umgebung erkunden
und die Hunde kennenlernen. 
Und er hat es sichtlich genossen. 

Shrimpy hat ihm alles gezeigt. 









Nur die Huehner, die findet er furchterregend. 
Es war spannend zu beobachten, wie die Huehnerbande sich zusammengerottet,
einen Heidenlaerm veranstaltet und dadurch 
den armen Kater eingeschuechtert hat. 


Wir freuen uns ueber unseren neuen Mitbewohner. 
Er darf sich den ganzen Tag draussen frei bewegen,
tobt mit Shrimpy ueber die Wiese,
teilt Backpfeifen an allzu neugierige Hundeschnauzen aus
und haelt sich bisher nur in unmittelbarer Naehe vom Haus auf. 

Ein toller Kater!

Hoffen wir mal, dass er sich bei uns wohl fuehlt.
Wir sind ganz verliebt in unseren Tiger. 

Lena



Dienstag, 25. Februar 2014

Nach Irland auswandern: Wie alles anfing - Teil 1

Ganz oft werde ich gefragt:
"War es schon immer dein Traum, in Irland zu leben?"
"Ist dein Mann Ire?"
"Habt ihr euch in Irland kennengelernt?"
"Warum Irland?"

Ich koennte jetzt ganz einfach antworten und sagen:
"Es war nie mein Traum,
mein Mann ist vielleicht irre aber
kein Ire, sondern kommt aus Moenchengladbach,
wir haben uns in Koeln kennengelernt als 
fuer ihn schon feststand, dass er in Irland leben und arbeiten will." 

Aber das waer ja langeweilig. 
Ich habe lange darueber nachgedacht, ob ich wirklich ueber unsere Anfaenge
auf der Gruenen Insel erzaehlen moechte,
ob ich damit nicht zu viel von meinem Privatleben preisgebe
oder ob ich am Ende nicht sogar zu viele Leute damit langeweile. 
Aber ich kann ja selber entscheiden, WAS ich erzaehle,
welche Bilder ich zeige und wenn jemand diese Geschichte langweilig findet,
muss er sie ja nicht lesen. 
Diese Geschichte unserer Familie wird als Serie geschrieben. 
Denn sie ist zu lang, um sie in einen Post zu quetschen. 
Ich muesste zu viele Details weglassen, 
zu viele lustige, traurige, unterhaltsame und teilweise schockierende Geschichten weglassen.
Und das will ich nicht. 
Und die Menschen, die mit dem Gedanken spielen, 
nach Irland auszuwandern,
ja vielleicht auch nicht. 

Aber ich fange ganz am Anfang an. 
VOR Irland. 

Also:

Wie alles anfing - Teil 1:

2005 habe ich meine Ausbildung zur Hotelfachfrau erfolgreich beendet. 
Und wollte nur eins:
In Koeln leben und arbeiten. 
In der Stadt, aus der ein grosser Teil meiner Familie kommt.
Ich wollte das Stadtleben geniessen, 
auf eigenen Beinen stehen, 
Grossstadtluft atmen,
mir die Naechte um die Ohren schlagen,
Karneval feiern,
mit den Freunden, die schon vor mir in die schoensten Stadt am Rhein gezogen waren,
und mit den netten Menschen, die ich mir erhofft hatte, schnell kennenzulernen.
Und was war es da fuer ein Glueck, 
dass ich auch sofort einen Job als Servicemitarbeiterin
in einem Hotel direkt am Rhein
nahe der Altstadt gefunden habe. 
Und eine schnuckelige, kleine Wohnung im Stadtteil Nippes. 

Das war im Sommer 2005.
Der Sommer, in dem Papst Benedikt zum Weltjugendtag nach Koeln gekommen war. 
WAS FUER EIN START!

Und ich habe es genossen,
das Leben in Colonia. 
Habe gefeiert, in einem tollen Hotel mit den liebsten Kollegen gearbeitet,
viele, sehr nette Menschen kennengelernt,
die Tage verschlafen, die Naechte nach meinen Bardiensten gefeiert. 
Die Tage nach meinen Tagdiensten in der Stadt verbracht. 
Es gab Tage, da habe ich meine Wohnung nur zum Duschen und Umziehen betreten. 
Ich war fast immer auf Achse. 
Den ganzen Sommer.
Und den ganzen Herbst. 

Dann wurde es Winter und die Weihnachtsmarktzeit fing an. 
Eins der liebsten Ausflugsziele meiner Kollegin Tina und mir. 
Jedes mal sind wir an irgendeiner Gluehweinbude haengengeblieben
bis sie schloss. 
Um dann am naechsten Tag fix und fertig unseren meist gemeinsamen Dienst
im Hotelrestaurant anzutreten. 
So auch an diesem einen Samstag im Dezember,
an den ich mich nur noch Bruchstueckhaft erinnern kann. 
Wir wollten, wie so oft, nur auf EINEN Feierabendgluehwein
auf den Weihnachtsmarkt am Dom. 
Wir hatten ja unsere Lektion gelernt. 
Dachten wir. 
Und hatten uns fest vorgenommen, NICHT wieder abzustuerzen. 
DER GUTE WILLE WAR DA!
Denn, so hatten wir uns ueberlegt,
vielleicht vertrugen wir ja Feuerzangenbowle besser als Gluehwein. 
Ein Versuch war es wert. 
Aber lasst euch den gut gemeinten Rat geben:

Feuerzangenbowle macht genau so schlimme Kopfschmerzen wie Gluehwein.
Ich habe das ausprobiert, ausgiebig, wissenschaftlich fundiert getestet! 
LASST DIE FINGER VON DER FEUERZANGENBOWLE.

Vor allem, wenn ihr am naechsten Tag frueh in der Lage sein muesstet, im Hotelrestaurant 
wieder freundlich laechelnd Kaffee an zahlende Gaeste auszuscheinken. 

Irgendwann muss es uns aber auf dem Weihnachtsmarkt zu kalt geworden sein. 
So dass wir uns, wie ich nur leise VERMUTEN kann,
auf EIN Abschluss-Koelsch ins
verkruemelt haben. 

Eigentlich ist es Schade, dass ich den ALLERERSTEN Moment
meiner von da an noch Monate dauernden Reise nach Irland
nur nacherzaehlen kann. 
Ich muss mich auf das mir Erzaehlte verlassen. 
Denn ich selber habe an diesen Abend keinerlei Erinnerung mehr. 
Die boese Feuerzangenbowle hat alles aus meinem Kopf geloescht. 

Ich muss an diesem Abend zum ersten mal meinen zukuenftigen Ehemann getroffen
und auf meine unnachahmliche Art angequatscht haben. 
Mit einer dieser Weihnachtsmann-Muetzen auf dem Kopf. 
Von der ich auch KEINE AHNUNG habe, woher ich die hatte. 
Ich soll gefragt haben, ob er mir diese Muetze nicht fuer einen Kuss abkaufen wolle. 
Aber ganz bestimmt ist das nur ein Geruecht. 
SOWAS wuerde doch KEIN vernuenftiger Mensch jemand ihm voellig Fremden fragen?
Oder?
Aber... was mich fast noch MEHR empoert, 
selbst WENN ich SO ETWAS JEMALS gefragt haben sollte,
was ich fuer sehr absurd halte,
ich war schliesslich nur total betrunken und nicht voellig verrueckt geworden...
...
ER WOLLTE NICHT! 
Ist das zu fassen?
Er habe eine Freundin, mit der er schliesslich schon seit 8 Jahren zusammen sei. 
Und die sei ja auch da irgendwo in diesem Lokal. 

Also durfte ich diese Muetze behalten.
Und habe sie uebrigens IMMERNOCH. 

Im Lauf des Abends muessen wir uns dann aber noch weiter unterhalten haben 
und sogar Telefonnummern ausgetauscht. 

An den naechsten Morgen habe ich wenig gute Erinnerung. 
Nur, dass ich mich gefuehlt habe, als waer mir ein Trecker ueber den Schaedel gefahren
und dass diese Feuerzangenbowle nicht nur meine Festplatte teilweise geloescht
sondern gleichzeitig auch meine und auch Tina's Lippen, Zahnfleisch und Zungen
dunkellila gefaerbt hatte. 
Was darauf hinauslief, dass unsere Schichtleiterin
mich und Tina zum Besteck polieren in die Kueche gestellt hatte,
waehrend die Azubis den Dienst "am Gast" verrichtet haben. 
Das war der mit Abstand LAENGSTE Fruehdienst meiner bisherigen Karriere. 


2 Tage spaeter bekam ich diese SMS, die ungefaehr SO lautete:
"Hallo Lena,
hast du dich von Samstagabend erholt?
Und steht die Einladung zu Silvester noch?
Liebe Gruesse, Gerd"

Und, ich SCHWOERE beim Leben meiner Huehner...
ich hatte nicht den HAUCH einer Ahung, wer mir diese Nachricht 
geschickt haben koennte.
Echt nicht. 
Einen Gerd kannte ich nicht. 
Und Silvester? Wieso Silvester?
Und woher hatte dieser Gerd meinen Namen?
Ich fragte nach, ob er vielleicht jemand von einer dieser bescheuert verkleideten 
Junggesellen-Abschieds-Gruppen war,
die wir an der Feuerzangenbowlenbude kennengelernt hatten. 
Im Frueh, war ich MEINER MEINUNG nach
 ja NIEMALS gewesen an dem Abend. 

War er NICHT. 
Wie peinlich. 
Wir hatten uns, behauptet er heute immernoch steif und fest,
im Brauhaus "Frueh am Dom" kennengelernt. 

Und nach einem Telefonat war dann klar, 
dass die Feuerzangebowle eine NIE gekannte Gastfreundschaft 
in mir entfacht haben musste,
die mich dazu verannlasst hatte, Gerd und seine Freundin (ich nenne sie einfach F.)
zu mir nach Koeln einzuladen um mit ihnen und meinem Freundeskreis
Silvester zu feiern. 

Und ich habe mein Wort gehalten.
So kam es, dass ich dann am 31.12. 2005 
in der Florastrasse in Nippes
zum ersten mal ganz bewusst DEN Menschen getroffen habe,
der meinem Leben eine hoechst interessante Wendung geben sollte. 
Und ich war wirklich ERLEICHTERT, 
dass da kein Killerpaerchen, 
Ganovenpack oder 
eine Reisebusladung Irrer
in meine Wohnung im 5. Stock reingestiefelt kam
sondern 2 wirklich nette, unterhaltsame Menschen. 
Wer weiss, wen ich zu mir eingeladen haette, 
haetten wir DOCH Gluehwein getrunken an dem Abend.
Also:
Ein HOCH auf die Feuerzangenbowle! 

Wir haben alle zusammen eine super Silvestersause gefeiert. 
Und dabei entstand das erste Bild von mir und Gerd:

Wie wir da AUSSEHEN! :-O


Gerd und F. haben dann noch bei mir uebernachtet.
Wir wurden Freunde. 
Alle drei.
So fing es an. 

Lena







Montag, 24. Februar 2014

Unser Tag heute.

Weil das Wochenende, das hinter uns liegt
eher bescheiden war
aufgrund dieser fiesen, unberechenbaren,
Traenenfluten ausloesenden 
Schwangerschaftshormone,
die mir das Leben schwer machen,
habe ich beschlossen,
an meiner Laune wenigstens zu VERSUCHEN
etwas zu aendern. 
Und zwar durch etwas mehr Bewegung,
frische Luft und Zeit zu zweit mit dem Lieblingsehemann.


Also haben Klara und ich heute morgen mit Mami-Fitness in den Tag gestartet.
Spass gemacht hat es nicht. 
Aber geschadet sicherlich auch nicht.


Als Klara in der Playschool war,
haben Gerd und ich uns dann in die Regenklamotten geschmissen,
die Hunde angeleint
und sind zu einem Spaziergang 
durch die nahegelegenen Torffelder aufgebrochen.



Im Schneckentempo.
Denn ich bin schon nicht mehr sonderlich belastbar.
Und schnell aus der Puste.
Aber immerhin haben wir uns fast eine Stunde lang
an der frischen Luft bewegt. 
Und uns unterhalten. 
Alleine.
Wie damals.

Und auch die Hunde fanden es toll.




Den Weg zurueck nach Hause habe ich mich ziehen lassen. 


Am Nachmittag wurde dann beschlossen,
dass wir, wie im Moment jeden Tag,
eine Runde mit dem neuen Play-Doh Sweet Shoppe Ding
etwas gegen das Alltagsgrau unternehmen.


Wir haben pinke Knetmasse-Kringel in pinke Plastikbecher gedrueckt...


...Plaetzchen ausgestochen...



...und Doughnuts...


...und Dekosternchen gestanzt...


...und in der Zeit, in der die Dekoteile "gebacken" wurden...



...noch Knetpralinen hergestellt...


...und Eisbecher mit gruenen Knetfitzeln dekoriert.


Weil Klara ja schon genug im Sweet Shoppe geholfen hatte,
durfte ich alleine das Chaos beseitigen. 


Wir haben dann noch einen Teil von diesem niedlichen
Meerschweinchen-Agentenfilm geguckt, 
dessen Name mir grad nicht einfallen will. 


Aaaaaah!
Wie knufflig!


Und jetzt ist Abend. 
Und es ist tatsaechlich (soweit) 
der erste traenenfreie Tag
seit langem gewesen. 
Aber er ist ja noch nicht vorbei.
Vielleicht faellt mir ja gleich noch ein Wattebausch auf den Fuss. 
Oder ich stelle fest, dass ich meine Tasse Lieblingstee ausgetrunken habe.
Oder meine Schlafanzughose liegt nicht an ihrem Platz.
Oder so.
Dann kann die Stimmung nochmal kippen. 
Hoffen wir mal das beste 
und dass alles gut geht heute Abend. 

Lena

Gedanken im 3. Trimester

Meine Schwangerschafts-App sagt, 
dass es bis zum Entbindungstermin 
keine 2 Monate mehr sind. 

Und ehrlich gesagt ist es dann auch gut gewesen. 
Mit schwanger sein. 
Denn so langsam strengen mich meine Stimmungsschwankungen
und die Gedakenkarussellfahrten sehr an.
Aber das darf man ja nicht laut sagen. 
Denn man hat es ja so gewollt. 
Und andere haetten auch so gerne, koennen aber nicht,
da sollte man doch einfach nur happy sein, 
im Schwebezustand 
sich ueber jedes zusaetzliche Gramm Koerpergewicht freuen, 
stolz die Babykugel herumtragen,
selig streichelnd
mit einem immer leicht bescheuerten Laecheln im Gesicht. 

Ich glaube, ungefaehr SO ging es mir auch vor 5 Jahren mal.
Ich habe allen ungefragt die dicke, nackige Murmel praesentiert,
froehlich vor mich hingeschnauft,
mich so viel auf dem Sofa aufgehalten, 
dass manch einer bestimmt Angst hatte, 
dass ich zu einer Einheit mit dem Sofa verschmelze
wenn sich nicht bald etwas tut. 

Ich habe davon getraeumt, 
ich war mir sogar SICHER, ich wuerde
das duftende, immer froehliche Kind 
nach einer unkomlizierten, schnellen,
Schmerzmittelfreien Entbindung (ich war echt bescheuert und naiv)
immer gutgelaunt herumtragen,
mich selbstverstaendlich dabei selber nicht aus den Augen verlieren, 
immer adrett gekleidet sein,
stillend, ausgeschlafen, in meinem stets sauberen Zuhause. 
Denn: Man ist ja nicht die anderen.

Die Realitaet hat mich schon im Kreissaal eingeholt. 
Denn die Geburt, die Zeit danach, die Gewoehnung an das Leben zu dritt,
das ploetzliche Gefuehl, fuer einen anderen Menschen verantworlich zu sein...
das alles wich 
ein klitzekleines Bisschen
von meinen Idealvorstellungen ab. 

Auch diesmal
habe ich mir diese Schwangerschaft wirklich gewuenscht. 
Und freue mich auch dieses mal auf den Zwerg,
Familienmitglied Nr. 4. 

Obs nun ein A.J. oder eine G.D wird,
ist dabei voellig uninteressant. 

ABER ich WEISS ja jetzt, 
dass die Anfangszeit etwas holprig sein kann. 
Man ist ja irgendwie doch etwas mueder als gewoehnlich. 
Und der Bauch, der ist ja auch nicht gleich weg. 
Nur, weil das Baby ausgezogen ist.
Und das Stillen... hmpf. 
Hat am Anfang alles irgendwie laenger gedauert als ich gedacht hatte. 
Und das WEISS ich diesmal. 
Und ich habe einen Heidenrespekt vor der Zeit, die da kommt. 
Die Veraenderung, die es fuer uns 3 bedeutet. 

Eigentlich vermute ich, 
dass ich das diesmal wieder schaffen werde. 
Vielleicht sogar leichter als damals. 
Man ist ja nicht mehr ganz bloed. 
Weiss jetzt, dass man eher auf sein Bauchgefuehl hoeren sollte
als auf die gutgemeinten Ratschlaege der Anderen. 
Und vor allem, dass man hinter seinen Entscheidungen stehen darf. 
Als Mama. 
Und als Papa. 
Dass es einem wirklich egal sein darf, 
ob und wie lange andere
 gestillt,
getragen, 
gefuettert,
die Umstandsbuxen getragen,
im Schlafanzug den halben Tag herumgegammelt,
Rohkost geknabbert oder
aus Faulheit Tiefkuehlpizza im Stehen gegessen,
mit dem aelteren Kind gebastelt
oder einfach vorm TV gedoest haben. 

Und ich habe diesmal KEINE genauen Vorstellungen davon,
wie es denn dann laufen wird.
Mit 2 Kindern. 
Mit fast genau 5 Jahren Altersunterschied. 

Ich weiss nur EINS mit Sicherheit:
Solange ICH nicht weiss,

ob das Baby eher Nacht- oder Tagaktiv ist,
ob es Koliken haben wird oder nicht,
ob es wieder die naechtlichen Notdienste in Anspruch nimmt
weil es, genau wie die grosse Schwester
an Krupphusten leidet. 
Oder auch, solange ich nicht weiss,
ob ICH wieder die Geduld habe 
die ersten 6 anstrengenden Wochen Stillzeit zu erdulden,
ob ich vielleicht diesmal eher mit einem Tragetuch zurecht kommen werde,
ob ich Lust habe, wieder handverlesene Biomoehrchen
zu Brei zu verarbeiten
der dann eh zu drei Vierteln im Schlabberlatz landet...

Solange ich das alles nicht weiss,
weiss es auch niemand anderes.
Und solange wuerde ich gerne auf Ratschlaege und weise Voraussagen
 zur Stilldauer,
zum Baby im Elternschlafzimmer,
zur eventuellen Eifersucht der gr. Schwester,
zur Dauer der Benutzung eines Babyfons,
zur Ernaehrung, Erziehung, 
Sauberhaltung, Belustigung
verzichten. 
Denn sie fuehren zu nix. 
Ausser, dass ich innerlich die Augen verdrehe
und eine Faust in der Tasche mache und mir denke:

"Zerbrich dir doch bitte nicht MEINEN Kopf.
Das tu ich schon alleine zu genuege und Tag und Nacht.
Und ich habe das Ganze schonmal geschafft. 
Alleine."

Noch ca. 8 Wochen
sagt meine Schwangerschafts-App. 

Dann wissen wir alle mehr. 

Und ich schwoere:
Ich werde alles so machen, wie ICH es fuer richtig halte. 
Egal, was andere sagen. 
Und ich habe mir FEST vorgenommen,
mich diesmal nicht verunsichern zu lassen. 
Und den Spruch:
"Halt die Klappe, das ist meine Sache"
uebe ich schon fleissig vorm Spiegel. 

Seid gewarnt.

:-)

Lena





Donnerstag, 20. Februar 2014

Nicht genervt!

Eigentlich hatte ich grosse Plaene.
Das Naehzimmer aufraeumen.
Einen Strampelsack naehen.
Im Wohnzimmer gruendlich Staub wischen.
Die Kueche putzen.

Denn eigentlich hatte das Kind zwar heute frei,
aber sie hatte sich schliesslich zum Spielen verabredet. 

Eigentlich.

Uneigentlich fiel das Playdate aus. 
Und mit einem Schlag war klar:
Die To-Do-Liste muss warten. 
Fuer ein paar Minuten habe ich verzweifelt versucht, 
NICHT deswegen genervt zu sein. 
Ich kann aber ganz schlecht absichtlich 
und mit Vorsatz NICHT genervt sein. 
Meistens bewirkt das das Gegenteil. 

Heute aber habe ich es dann doch geschafft. 
Habe mir gesagt:
"Was solls, Kind hat frei, das Haus versinkt nicht im Chaos,
wenn du jetzt genervt bist, nuetzt das NIEMANDEM etwas. 
Mach einfach das Beste draus. 
Macht euch einen schoenen Maedels-Tag."

Und das haben wir dann. 
Erstmal im Bett rumgelungert. 
Gelesen. auf dem iPad Memory gespielt, gekuschelt.
Dann irgendwann den groben Schmutz von uns runtergeklopft
und ein schnelles Fruehstueck gemacht,
mit der Omma telefoniert,
das Fruehstuecksgeschirr stehen gelassen,
eine Murmelbahn gebaut,
einen Weissbrotteig gemacht,
"Lars der kleine Eisbaer" auf DVD geguckt.
Den Anfang von "Princess Sophia the 1st" auf DVD geguckt. 
Restessen von gestern vorm Fernseher verspeist,
(Es ging nicht anders, 
der Kuechentisch war ja noch belegt von schmutzigen Schalen, Tassen und Glaesern)
Den fertig gegangenen Brotteig geknetet und in den Backofen geschoben.
Den Rest von "Princess Sophia the 1st" auf DVD geguckt. 
Etwas fertig gebastelt und 
ein Postpaket gepackt und verschoenert. 
Am eh schon chaotischen Kuechentisch.
Aber der ist ja gross.
Das Brot aus dem Backofen geholt. 
In die Stadt zur Post gefahren, das Paket aufgegeben. 
Durchs Shoppingcenter gebummelt. 
Osterkeksausstecher gekauft. 
In die Buecherei gegangen und da 1 Std. lang geschmoekert. 
3 Buecher ausgeliehen. 
Ins Bastelgeschaeft gegangen. 
Ein "PlayDoh-Sweet-Shoppe"-Set gekauft. 
Und PlayDoh.
Und neue Buntstifte.
Und ein neues "Little Princess - Stickerbuch"
Zum  Supermarkt gefahren. 
Zutaten fuer Cake Pops fuer morgen gekauft. 
Und Milch.
Und Jaffa Cakes.
Nach Hause gefahren. 
Die Huehner gefuettert.
Und die Katzen.
Und die Hunde. 
Dann das Chaos in der Kueche weiter ignoriert.
Das dreckige Geschirr auf dem Kuechentisch hoeher gestapelt. 
Das Paket-verpack-Bastelzeug oben auf den Geschirrstapel gestapelt. 
Das PlayDoh-Set aufgebaut. 
Die Zeit vergessen. 
Viele, viele Knetmasse-Eisbecher gemacht. 
Und dekoriert. 
Und noch mehr Kuechentischchaos veranstaltet.
Zum Teil jetzt auch UNTERM Tisch. 
Irgendwann mit Schrecken festgestellt, dass es schon irre spaet ist. 
Das Kind Schlafi-anziehen geschickt. 
Playdoh weggeraeumt. 
Irgendwo auf dem Tisch noch eine Abendbrot-Insel geschaffen. 
Butterbrote geschmiert.
Mit Klara gegessen und gequasselt. 
Sie bettfertig gemacht.
"Smelly Bill", ein wirklich lustiges Buch aus der Buecherei vorgelesen. 
Dicker Kuss, gute Nacht, Licht aus.

Und dann,
statt Feierabend zu machen,
Ueberstunden eingelaeutet
und endlich die Kueche aufgeraeumt. 
Die Einkaeufe verraeumt.
Sogar die Tischplatte kann man wieder sehen. 
Die Spuelmaschine ausgeraeumt, eingeraeumt, angestellt. 
Den Mann begruesst, der heute lange gearbeitet hat. 
Mit ihm am aufgeraeumten Tisch gesessen 
und ihn beim Abendbrotessen unterhalten. 
Und jetzt auf dem Sofa einen Korb Waesche gelegt
waehrend der Mann auf der Playstation gedaddelt hat.
Und natuerlich diesen Blogpost getippt. 

Lief alles anders als geplant. 
Und trotzdem war es ein toller, entspannter Tag. 
Wir Maedels haben ihn so sehr genossen.
Gut, dass ich mich nicht habe nerven lassen
von meiner To-Do-Liste. 
Die laeuft ja nicht weg. 

Lena