Donnerstag, 11. April 2013

Versprochen ist versprochen. Oder auch nicht.

Heute war ein bloeder Tag. 
Also zumindest fing er bloed an.
 
Seit 2 Wochen schon fieberte Klara auf ihren ERSTEN Tag in der Midland Drama School hin.
Da wird getanzt, gesungen, Theater gespielt.
Die Klasse der juengsten ist fuer Kinder
im Alter von 3-5 Jahren.
Und seitdem unsere Nachbarin
und Klaras Freundin davon erzaehlt hat,
will unser Tochterkind auch da hin.
 
Und so war sie gestern Abend schon total aufgeregt und heute beim Fruehstueck hat sie NUR davon erzaehlt, dass sie ja HEUTE ENDLICH auch Drama Class hat.
 
Aber vorher stand noch Playschool auf dem Programm.
Und nach der Playschool Suppe auf dem Tisch. Zucchinicreme.
Klara wollte sie nicht essen.
Wir haben eine Weile auf sie eingeredet,
dass es nicht anderes zu essen gaebe
und dann den miesesten, gemeinsten
Elterntrick der Welt angewendet.
Erpressung.
"Wenn du die Suppe nicht isst, findet die Drama Class heute nicht statt. Frollein".
 
Sie hat sie gegessen.
Unter Traenen.
Und sie musste NICHT wuergen.
Schon garnicht musste sie sich davon uebergeben.
 
Sie wollte einfach lieber "was anderes". Wie so oft.
 
Alles super, Suppe gegessen, Papierkram fuer die Drama School zusammengesucht und ausgefuellt
und nochmal eben schnell da angerufen um abzuklaeren, ob wir noch irgendetwas mitbringen muessen.
Dann die Horrornachricht.
 
 
Keine Drama Class heute!!!!!!
 
Da die Schule eine Auffuehrung hat.
Oh. Mein. Gott.
 
Die Traenen.
Die Enttaeuschung.
Trotz Suppe essen.
 
Es hat mir echt leid getan.
Ich haette einfach so mitheulen koennen.
 
Manchmal ist dieses Mama-Tochterding nicht so einfach.
Kurz beraten und ein Alternativprogramm ausgedacht.
 
Morgens hatten wir festgestellt: Turnschuhe sind zu klein.
Also: Neue Schuhe gekauft.
 
 
Und Pommes essen wollte das Kind.
Und einen Hamburger.
Im Pommes-Restaurant.
 
Also gut:
 
 
 
Das erstaunlicherweise garnicht soooo bloede Spielzeug
aus dem Kindermenue
wurde noch vor Ort ausprobiert.
 
 
 
 
Und als kroenenden Abschluss des Nachmittags
haben wir uns selbstverstaendlich noch die
Auffuehrung der Drama School angeguckt.
 
 
Die hat ewig gedauert.
Wirklich.
Von 20h bis 23h.
Und es wurde viiiiiel gesungen.
Und viel getanzt.
Und es gab viele nicht ganz so talentierte hoch motivierte Nachwuchskuenstler zu sehen,
die sich bestimmt ihm Rahmen ihrer Moeglichkeiten
sehr bemuehten.
Manchmal bekam man eine Gaensehaut beim Zuhoeren.
Aus Gruenden.
Und seeeeehr oft erwischte ich mich bei dem Gedanken:
"Die armen Eltern. Die vielleicht mehr als ein Nachwuchstalent zu Hause haben und regelmaessig
Darbietungen dieser Art ueber sich ergehen lassen muessen.
Meine Arme Mutter.
Die 2 Violinisten und eine Floetistin zu Hause hatte, die auch noch Hobbies wie
Jazztanz,
Reiten,
Judo,
Leichtathletik,
Orchestermusik,
Tennis etc...
vorweisen konnten.
Und die es trotzdem JEDES MAL geschafft hat so zu tun,
als haette ihr wirklich wirklich jeder schiefe Ton,
jedes miefende Reitevent und jede Kreismeisterschaft
einen riesigen Spass bereitet."
 
Aber ich muss trotz allem sagen, dass ich meinen Hut ziehe.
Vor jedem Kind, dass da auf der Buehne stand.
Ob zum Singen, zum Tanzen, um ein Gedicht aufzusagen oder um einfach nur den Schock, ausgeloest durch das grelle Scheinwerferlicht auf der Buehne,
souveraen mit Nichtstun und niedlich aussehen
 zu ueberspielen.
Die Zwerge waren echt goldig.
Und die Teenager, die den 2. Teil des Abends mit einer modernen Interpretation von Cinderella fuellten,
hatten auch Mumm.
Und Spass an der Sache. Das konnte man sehen.
 
Trotzdem. Am Ende der Vorstellung
sagte das Kind erleichtert:
"Endlich hat Cinderella geheiratet
und wir koennen nach Hause fahren."
 
Da kommt was auf uns zu.
Denn eins steht fest:
"Die Pommes sind lecker.
Aber Drama Class find ich besser."
 
Lena
 
 
 

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